Lebenslauf & Bewerbungsschreiben

Der erste Eindruck zählt

Ihr Lebenslauf vermittelt einem Arbeitgeber einen Eindruck über Ihre Fähigkeiten, Ihre Berufserfahrungen sowie zu Ihrer Persönlichkeit.
Warum sind Sie die / der Richtige für diese Stelle?

  • Achten Sie auf einen lückenlosen, übersichtlichen Lebenslauf mit aktuellen Referenzangaben und einem Foto
  • Geben Sie ausser Ihrer Adresse auch eine Telefonnummer und E-Mail-Adresse an, unter der man Sie schnell und gut erreichen kann
  • Die Kopien Ihrer Zeugnisse und Zertifikate sollten sauber und vor allem gut lesbar sein
  • Ihr Bewerbungsschreiben ist nicht länger als eine A4-Seite. Darin bekunden Sie in kurzen Sätzen Ihr Interesse an der ausgeschriebenen Stelle oder der Firma.
  • Achten Sie darauf, dass die Adresse und der Name des Empfängers stimmt
  • Achten Sie auf Schreibfähler, Schreipfeler, Scheibfehler – Sie wissen was wir meinen …

1. Persönliche Angaben

  • Name, Vorname, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse
  • Jahrgang, Zivilstand und Nationalität
  • Ein aktuelles Foto (Empfehlung: lieber ein altmodisches Passfoto vom Fotografen – anstatt das letzte Party-Foto vom Wochenende)

2. Berufserfahrung

  • Ihre Berufserfahrung mit allen Aufgaben und Funktionen, die Sie ausgeübt haben
  • Ihre bisherigen Verantwortungsbereiche, wenn möglich mit den erzielten Ergebnissen

Für jede Ihrer bisherigen Stellen geben Sie folgende Informationen (beginnen Sie mit der letzten Stelle an erster Position):

  • Anstellungsdaten (Monat und Jahr – von / bis)
  • Ausgeübte Funktion (Funktionsbezeichung)
  • Verantwortungsbereiche und erreichte Ergebnisse / Erfolge
  • Name und Standort des Unternehmens

3. Kompetenzen und Werte

  • Fähigkeiten, die Sie entwickelt haben, Know-how, Kompetenzen, Werte
    (Sozialkompetenz, Verhandlungsgeschick, Kommunikation, …)
  • Ihre Ausbildung (Grundausbildung, Weiterbildung), Ihre Diplome und absolvierte Praktika
  • Sprachen in Wort und Schrift
  • Fachspezifische Programm-Kenntnisse

4. Aus- und Weiterbildung / Diplome

  • Ihr Ausbildungsniveau und Diplom(e), welche für Ihre angestrebte Stelle am Wichtigsten sind
  • Ihre Weiterbildung in direktem Zusammenhang mit Ihrem Berufsziel
  • Sprach-Kenntnisse in Wort und Schrift (sehr gut – gut – basics)
  • Informatik-Kenntnisse (SAP, Adobe, …)

Die Sprachkenntnisse sowie die Kenntnisse von Computerprogrammen haben eine immer grössere Bedeutung bei der Rekrutierung. Berücksichtigen Sie dies, indem Sie das Niveau Ihrer Kenntnisse angeben.

5. Nebenberufliche Aktivitäten

Ein kurzer Punkt, der ein zusätzlicher Pluspunkt in Ihrem Lebenslauf sein kann. Dabei handelt es sich manchmal um versteckte Talente, die Ihre Persönlichkeit hervorheben und das Bild Ihrer Persönlichkeit abrundet.

  • Ihre nebenberuflichen Aktivitäten / Engagements / Hobbys

Das Bewerbungsschreiben

Aufbau & Inhalt des Bewerbungsschreibens

Das Bewerbungsschreiben stellt Ihre erste Kontaktaufnahme dar und vermittelt ein umfassendes Bild von Ihnen als passendem Kandidaten für die ausgeschriebene Position. In diesem Schreiben verknüpfen Sie Ihre Erfahrungen und Motivation mit den Anforderungen, die in der Stellenbeschreibung genannt werden. Hierbei ist es entscheidend, individuelle und relevante Argumente zu formulieren und mit konkreten Beispielen zu untermauern, um Ihre Eignung überzeugend darzustellen.

Der Arbeitgeber stellt sich folgende Fragen, wenn er Ihr Bewerbungsschreiben liest:

  • Motivation: Warum möchten Sie genau diesen Job haben?
    Was begeistert Sie an der Aufgabe? Können Sie sich mit den Unternehmenswerten identifizieren? Haben Sie Interesse an der Branche und streben Sie persönliche und berufliche Weiterentwicklung an?
  • Qualifikation: Welche Erfahrungen und Erfolge bringen Sie mit?
    Können Sie Erfolge und Projekte aus vorherigen Jobs vorweisen? Besitzen Sie Branchenkenntnisse, Fachwissen, eine passende Ausbildung oder Weiterbildungen?
  • Soft Skills: Was sind Ihre persönlichen Stärken und Fertigkeiten?
    Welche persönlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen wie Teamfähigkeit oder Konfliktfähigkeit bringen Sie mit? Wie sieht Ihre Kommunikationskompetenz aus?
  • Nutzen für das Unternehmen: Welchen Vorteil hat das Unternehmen, wenn es Sie einstellt?
    Können Sie Abteilungs- oder Unternehmensziele unterstützen? Tragen Sie zur Verwirklichung der Unternehmensmission und -vision bei?

Einleitung im Bewerbungsschreiben

Der Einleitungssatz stellt den ersten Eindruck Ihrer Bewerbung dar und ist von besonderer Bedeutung, da er zuerst gelesen wird.

Tipp: Passen Sie den Ton an das Unternehmen an

Der Einleitungssatz sollte im Einklang mit der Unternehmenskultur stehen. Wenn der allgemeine Umgangston locker ist, kann auch Ihre Einleitung entsprechend frecher sein. Dennoch ist es wichtig, dabei stets höflich und respektvoll zu bleiben. Vermeiden Sie jedoch in jedem Fall eine zu saloppe oder umgangssprachliche Formulierung.

Der Stil Ihrer Einleitung sollte ebenfalls zum Unternehmen passen. Unkonventionelle Einleitungssätze kommen bei modernen Unternehmen gut an, während sie in konservativen Branchen oft nicht angemessen sind.

Tipp: Erwähnen Sie persönliche Kontakte im Unternehmen

Falls Sie bereits vor Ihrer schriftlichen Bewerbung persönlichen Kontakt zum Unternehmen hatten, etwa im Rahmen einer Initiativbewerbung, können Sie dies in der Einleitung erwähnen.

Jemanden im Unternehmen persönlich zu kennen deutet auf Kommunikationsstärke hin und schafft eine direkte Verbindung zum Arbeitgeber. Verweisen kannst du z. B. auf:

  • ein Kennenlernen auf einer Messe
  • ein Telefonat
  • ein persönliches Gespräch

Motivation: Warum möchten Sie genau diesen Job haben?

Für den Arbeitgeber ist es besonders beeindruckend, wenn Ihre Motivation intrinsisch ist, also aus inneren Beweggründen stammt (z. B. Freude an der Aufgabe, Übereinstimmung mit den Unternehmenswerten, persönliche Weiterentwicklung). Extrinsische Motivation, wie beispielsweise ein Arbeitgeberwechsel aufgrund eines höheren Gehalts, sagt wenig über Ihre Verbindung zum Unternehmen, Ihre Arbeitsmoral oder Ihren Ehrgeiz aus – daher ist es ratsam, dies besser nicht zu erwähnen.

Tipp: Verknüpfen Sie Ihre aktuelle Situation mit Ihrer Motivation

Stellen Sie eine logische Verbindung zwischen Ihrer aktuellen Situation und Ihrer Motivation für die Bewerbung her. Dadurch wird für den Arbeitgeber verständlich, warum Sie sich für diese Position interessieren.

Ihre aktuelle Situation anzusprechen ist sinnvoll, wenn Sie

  • gerade Ihren Schulabschluss gemacht haben und sich auf einen Ausbildungsplatz bewerben möchten,
  • ein Praktikum absolviert haben und nun eine Vollzeitstelle in demselben Unternehmen anstreben,
  • kurz davor sind, Ihr Studium abzuschließen und Ihr Wissen als Absolvent und Berufseinsteiger in die Praxis umsetzen wollen,
  • nach der Elternzeit den Wiedereinstieg in den Beruf wagen möchten.

Bezug auf Kontakt nehmen

Hatten Sie bereits Kontakt zu einem Ansprechpartner des Unternehmens? Beziehen Sie sich direkt im ersten Satz darauf! Damit schaffen Sie automatisch eine Verbindung und zeigen Kommunikationsstärke. Einen solchen Erstkontakt können Sie auf unterschiedlichen Wegen herstellen, zum Beispiel durch:

  • einen Messebesuch,
  • telefonische Nachfrage beim Unternehmen selbst,
  • die Empfehlung von Bekannten,
  • vorangegangene Kontakte zum Unternehmen wie Workshops, Praktika etc.

Durch Ihren bestehenden Kontakt wecken Sie beim Arbeitgeber außerdem verstärktes Interesse.

Qualifikation und Erfahrung: Kernargumente Ihrer Bewerbung

Als Arbeitgeber möchten Sie anhand Ihres Bewerbungsschreibens nicht nur erkennen können, was Ihre Motivation ist (diese haben Sie optimalerweise bereits in der Einleitung gezeigt), sondern auch, was Sie für die Stelle befähigt. Deshalb ist es wichtig, im Hauptteil Ihres Anschreibens Argumente für Ihre Eignung zu liefern und diese mit konkreten Beispielen zu untermauern. Gehen Sie dabei möglichst präzise auf die Anforderungen des Unternehmens ein – leere Behauptungen und Floskeln sind fehl am Platz.

Am besten gelingt Ihnen das, wenn Sie sich mit dem Profil der Stellenausschreibung intensiv auseinandersetzen: Hier können Sie genau sehen, welche Fähigkeiten und Erfahrungen der Arbeitgeber voraussetzt.

Ein besonders gutes Bild erschaffen Sie im Kopf des Arbeitgebers, wenn Sie die ausgewählten Erfahrungen und Stationen logisch miteinander verknüpfen. So können Sie zeigen, dass die angestrebte Position/Stelle eine schlüssige Konsequenz Ihrer bisherigen beruflichen Entwicklung ist.

Relevante Weiterbildungen nennen

Auch Weiterbildungen können Sie hier gut anbringen. Sie stellen Ihre Bewerbung als schlüssige Konsequenz Ihrer bisherigen beruflichen Entwicklung dar. Haben Sie bereits Berufserfahrung? Dann zeigen Sie zunächst Ihre Erfolge auf und erst danach die Weiterbildung, die Sie für diese Stelle nochmals besonders qualifiziert.

Stehen Sie noch recht am Anfang Ihrer Karriere? Dann können Sie Ihre Weiterbildung(en) ausführlicher beschreiben und die Fähigkeiten und Kompetenzen, die Sie dabei erlernt haben, ausführlicher darstellen.

Tipp für Schüler, Studenten und Berufseinsteiger

Sie können noch nicht auf viele berufliche Erfahrungen zurückgreifen? Umso wichtiger ist es, anderweitige Erfahrungen aus Schule, Studium oder Privatleben gezielt anzubringen:

Ein Engagement als Klassensprecher spricht beispielsweise für Verantwortungsbewusstsein und Teamgeist. Privates ehrenamtliches Engagement z. B. in Vereinen hat Ihnen möglicherweise geholfen, wichtige Soft Skills wie Kommunikationsstärke oder Konfliktfähigkeit zu entwickeln oder Ihr Organisationstalent unter Beweis zu stellen.

Als Student oder Berufseinsteiger verfügen Sie darüber hinaus über Praktika. Nennen Sie auch einschlägige Workshops und Seminare, die Sie besucht haben. Als Absolvent kann auch das Thema Ihrer Abschlussarbeit interessant sein – schliesslich haben Sie sich hierüber ein umfassendes theoretisches Wissen angeeignet.

Wichtig ist dabei immer, sich zu fragen, ob die jeweiligen Erfahrungen dazu geeignet sind, Sie als qualifizierten Anwärter auf die Stelle darzustellen.

Soft Skills: Was sind Ihre persönlichen Stärken und Fertigkeiten?

Persönliche Stärken: Machen Sie sie greifbar

Neben Ihren Qualifikationen und Erfolgen sind auch Ihre persönlichen Stärken in der Bewerbung, die Soft Skills, für den Arbeitgeber von grossem Interesse. Ihre Stärken präsentieren Sie deshalb ebenfalls im Bewerbungsschreiben.

Wichtig ist es, über die reine Behauptung entsprechend „Ich bin sehr kommunikationsstark, lösungsorientiert und belastbar.“ hinauszugehen. Behaupten kann das jeder Bewerber. Wenn es Ihnen gelingt, Ihre Soft Skills anhand von Erfahrungen oder Tätigkeiten zu belegen, heben Sie sich positiv von Ihren Mitbewerbern ab.

Tipp: Relevante Soft Skills finden

Sie sollten Ihr Bewerbungsschreiben optimal auf das Unternehmen und die beworbene Stelle abstimmen. Deshalb ist es sinnvoll, vorher zu recherchieren, welche Soft Skills dem Arbeitgeber besonders wichtig sind. Gehen Sie dabei in drei Schritten vor:

  • Schauen Sie sich die Stellenausschreibung genau an: Welche persönlichen Stärken fordert der Arbeitgeber?
  • Gehen Sie Ihre beruflichen und privaten Stationen durch: In welchen Situationen oder beruflichen Positionen haben Sie die Stärken aus Schritt 1. unter Beweis gestellt?
  • Notieren Sie Ihre eindrucksvollsten Beispiele und integrieren Sie sie in Ihr Bewerbungsschreiben.

Nutzen für das Unternehmen: Welchen Vorteil hat das Unternehmen, wenn es Sie einstellt?

Ihren Mehrwert herausstellen

Der letzte Abschnitt Ihres Bewerbungsschreibens sollte ausdrucksstark sein. Denn dadurch bleiben Sie dem Arbeitgeber in Erinnerung und erhöhen Ihre Chance auf ein Vorstellungsgespräch.

Für einen starken Abschluss Ihres Bewerbungsschreibens zeigen Sie auf, welchen Mehrwert Sie ins Unternehmen einbringen werden. Sei es, dass Sie die Unternehmensvision voranbringen, konkrete Ziele im Bereich Kundengewinnung oder Abteilungsziele erreichen wollen… Recherchieren Sie hierfür auch über das Unternehmen. Beantworten Sie die Frage: Welche Ziele erreicht das Unternehmen gemeinsam mit Ihnen?

Falls Sie in der Einleitung noch keinen persönlichen Bezug zum Unternehmen hergestellt haben, ist dies nun der richtige Platz, um das nachzuholen.

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